Als Reaktion auf den internationalen Druck haben sich beide Banken, UBS und (noch) Credit Suisse mit ihren Finanzierungen zum fernen Netto-Null Ziel 2050 verpflichtet. Doch in der Umsetzung des dazu notwendigen Ausstiegspfades aus den fossilen Energien liegen sie weit hinter ihren Peers zurück. Sie legen mit ihren Klimaplänen keine ambitionierten wissenschaftsbasierten Zwischenziele bis 2030 vor, die verträglich sind mit dem 1.5°C Ziel. Aufgrund der Finanzierungen von UBS und Credit Suisse holen fossile Unternehmen viel mehr an Kohle, Erdöl und fossilem Gas aus dem Boden, als gemäss der Internationalen Energieagentur (IEA) erlaubt ist, um das 1.5°C Ziel zu schaffen. Dies zeigt die Übersicht von Share Action, der wohl gewichtigsten NGO für die Wahrnehmung der Active Ownership in Europa. Share Action und Ethos hatten bei Credit Suisse für die Generalversammlung 2022 bereits einen vielbeachteten Aktionärsantrag eingereicht, damit die Bank überhaupt einen Klimabericht erstellt, was sie nun getan hat. Anfang April stehen bei den Generalversammlungen 2023 Anfang April der (noch) Credit Suisse und der UBS zwei entscheidende Klima-Abstimmungen ("Say on Climate") an. Für die Klimawirkung des neu entstehenden Giganten UBS werden die Signale der Aktionäre zu den beiden konsultativ vorgelegten Klimaplänen richtungsweisend sein. Die Klima-Allianz unterstützt den untenstehenden Aufruf von Share Action an die Aktionäre, sowohl bei der UBS als auch bei der Credit Suisse gegen die klar ungenügenden Klimapläne zu stimmen. Auch Ethos empfiehlt ein 2 x Nein.
Die neue Mega-Bank ist systemrelevant für die Klimaziele der Schweiz bei der Umlenkung der Finanzflüsse gemäss dem Pariser Klimaabkommen. - Wenn ihre Finanzierungen nicht rigoros der Klimawende Schub verleihen statt Menschheit und Planet einem "Lock-In" in fossile Energien auszusetzen, dann ist auch die durch den Bundesrat angestrebte, auf Freiwilligkeit fundierte Vorbildrolle des Finanzplatzes Schweiz bei Sustainable Finance ernsthaft in Gefahr.
- Der neuen Mega-Bank sind mit einem konkreten Auflagenpaket verbindliche regulatorische Vorgaben zu machen, die zu einem gesicherten Dekarbonisierungspfad der Gesamtheit ihrer Tätigkeiten in Linie mit dem wissenschaftsbasierten 1.5°C-Ziel führen.
- Der Zeiger des Dekarbonisierungspfades des Finanzplatzes insgesamt muss bald auf 1.5°C umschwenken.
- Wenn Freiwilligkeit nicht genügt, dann ist Nachhilfe durch zielgenaue Regulierungen und Standards geboten.
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