Mittwoch, 1. Dezember 2021

Hungerstreik von Guillermo: Stellungnahme von IPCC-/IPBES-Wissenschaftler:innen

1.12.2021:  Der Vorstand der Klimagrosseltern unterstützt diese Stellungnahme.
Wenn wir uns für Guillermo und das Klima einsetzen, können wir also auf dieses Schreiben Bezug nehmen, auch im Namen der Klima-Grosseltern.

Dated 29/11/2021. Contact Julia Steinberger julia.steinberger@unil.ch for questions and/or

signatures.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Deutsche Version~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Brief von in der Schweiz ansässigen Wissenschaftler:innen, die zu den IPCC- und 

IPBES-Berichten beitragen, an die Schweizerische Bundesversammlung und die Medien:

Wir, die unterzeichnenden in der Schweiz ansässigen Wissenschaftler:innen, die zum 6.

Sachstandsbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) und Berichten des

IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform for Biodiversity and Ecosystem Services)

beitragen, äussern unsere Besorgnis über die gesundheitliche Situation von Guillermo

Fernandez , ein Vater, der sich seit über vier Wochen im Hungerstreik befindet. Wir unterstützen

seine Forderung, Klima- und Biodiversitäts Wissenschaftler:innen die Möglichkeit zu geben, das

Schweizer Parlament und die Regierung direkt über die Ergebnisse unserer Berichte und deren

Auswirkungen auf die Schweiz zu informieren.

Einige von uns unterstützen Guillermo in seinem Hungerstreik, während andere bedauern, dass

es dieses extremen Schritts eines besorgten Vaters und Bürgers bedurfte, um das Thema auf

nationaler Ebene bekannt zu machen. Auf jeden Fall sind wir uns alle einig, dass eine direkte

Information der Schweizerischen Bundesversammlung und der Regierung über die

wissenschaftlichen Erkenntnisse des beispiellosen Ausmasses und der Schwere der Klima- und

Biodiversitätskrise, mit der wir konfrontiert sind, eine vernünftige Bitte ist, die honoriert

werden sollte. Neben einem ersten Briefing, das sich auf den 6. Sachstandsbericht des IPCC der

Arbeitsgruppe I und den IPBES-Bericht konzentriert, bieten wir an, den Dialog dauerhaft

weiterzuführen.

Das von der Schweiz unterzeichnete COP26-Abkommen drückte „Alarm und äusserster

Besorgnis darüber aus, dass menschliche Aktivitäten bis zum heutigen Tag ungefähr 1.1 °C

Erwärmung ausgelöst haben, dass Auswirkungen bereits in allen Regionen zu spüren sind, und

dass die verbleibenden CO2-Budgets im Einklang mit dem Erreichen der Temperaturziele des

Pariser Abkommens nun klein sind und schnell aufgebraucht werden.”

Wir sind bereit für ein sofortiges erstes Briefing. Die gekoppelten Klima- und

Biodiversitätskrisen sind (neben COVID-19) die wichtigsten Herausforderungen, mit denen

unsere Gesellschaft konfrontiert ist. Die Schweizer Klimaschutzmassnahmen und -politik sind

zugegebenermassen unzureichend, entsprechen nicht dem langfristigen Temperaturziel, das mit

der Ratifizierung des Pariser Abkommens vereinbart wurde, und Guillermo Fernandez befindet

sich bereits in seiner fünften Woche im Hungerstreik.


Link zum ganzen pdf  (gleicher Text in E, D, F, I
https://drive.google.com/file/d/1NLIzaK94Dp5Jq9fYzxMvgVWUCDaIwXPf/view

Link zum zitierten Glasgow Climate Pact  https://unfccc.int/sites/default/files/resource/cma3_auv_2_cover%20decision.pdf