Sonntag, 9. August 2020

Kohleabbau im Rheinland bedroht Siedlungen. Klimakrise. Fridays for Future



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Am 7 August 2020 um 19:20 schrieb Campact <info@campact.de>:
 

Christina Schliesky ist 16 Jahre alt, und ihre Heimat im Rheinland ist bedroht. Meine Bitte: Lesen Sie, was die SchĂŒlerin von Fridays for Future zu sagen hat – und finden Sie heraus, wie Sie helfen können.

Mit herzlichem Dank
Christoph Bautz, Campact-Vorstand

 

seit 16 Jahren lebe ich mit den Baggern vor meiner HaustĂŒr. Und mit einem Riss in der Erde, der quer durch unser Dorf geht: Tagebauschaden heißt das

. Jeden Tag, wenn ich von der Schule nach Hause komme, liegt eine neue Schicht Kohlestaub ĂŒber meinem Fenster. Egal, wie viel ich putze: Es bleibt grau. So wird mir jeden Tag klar: Mein Zuhause hier im Rheinland ist bedroht. Die Kohle-Bagger im Tagebau Garzweiler kommen nĂ€her. Gleichzeitig zerstören die Kohlekraftwerke am Horizont das Klima – und unseren Planeten. Die Bundesregierung will davon nichts wissen. Sie hĂ€lt an der Kohle fest. Erst 2038 will sie aussteigen.

Doch nĂ€chstes Jahr sind Bundestagswahlen. Eine neue Regierung kann den Kohleausstieg beschleunigen – und das Klima und mein Zuhause retten. Die ARD hat gerade noch berichtet, dass der Klimaschutz fĂŒr Menschen in Deutschland das wichtigste Thema ist – sogar wichtiger als die Corona-Krise. Doch damit die Parteien das spĂŒren, muss der Protest auf die Straße. Wir als Fridays for Future wollen den beginnenden Wahlkampf nutzen und klarmachen: Wer nĂ€chstes Jahr regieren will, muss spĂ€testens 2030 aus der Kohle aussteigen.

Unser Plan: Wir machen Freitag, den 25. September zum globalen Protesttag. Zehntausende Menschen auf der Straße – an ganz vielen Orten in Deutschland. Zeitgleich mit Hunderttausenden in vielen anderen LĂ€ndern. Wir SchĂŒler*innen sind weltweit vernetzt und haben schon große Proteste organisiert. Doch alleine bringen wir unser Anliegen nicht durch. Wir brauchen Sie und andere Erwachsene, um die Klimakrise zu stoppen!

Wegen Corona konnten wir lange nicht demonstrieren – wir wollten uns und andere nicht gefĂ€hrden. Jetzt planen wir endlich wieder. Mein Handy klingelt ununterbrochen: Wir besprechen, wie wir den Protest am 25. September coronasicher machen. Mit Fahrraddemos und Menschenketten, mit Maskenpflicht und Abstandsmarkierungen.

FĂŒr all das brauchen wir mehr Helfer*innen, Lautsprecher und Plakate. Wir wollen Werbung auf Social Media machen und unsere Schutzkonzepte erklĂ€ren. Das kostet Geld – und es bleibt kaum Zeit. Deshalb brauchen wir jetzt Hilfe von Campact-UnterstĂŒtzer*innen: Ihre Spende an Campact geht direkt an Fridays for Future. So machen wir den Protest gemeinsam stark. Schon 5 Euro sind eine große Hilfe.

Hier im Rheinland wissen wir, wie zerstörerisch Kohle ist: Das Dorf, in dem meine Familie frĂŒher gewohnt hat, ist schon im Tagebau verschwunden. Es war ein gruseliges GefĂŒhl, als meine Mutter in das tiefe Loch gezeigt hat: „Da irgendwo kommen wir her." Jetzt sind die Kohlebagger nur noch 2000 Meter von meinem Haus entfernt. Jeden Tag kommen sie nĂ€her – schon bald wollen sie mein Nachbardorf abbaggern.

Als ich bei Fridays for Future angefangen habe, hatte ich zum ersten Mal Hoffnung, dass wir die Kohlebagger stoppen können. Ich weiß jetzt: Ich bin nicht allein. Und es gibt Menschen auf der ganzen Welt, deren Zuhause bedroht ist. Durch Überschwemmungen, DĂŒrre, WirbelstĂŒrme, alles Folgen der Klimakrise. Ich wĂŒnsche mir, dass ich mein Zuhause behalten kann – so wie alle anderen Kinder und Jugendlichen weltweit. DafĂŒr mĂŒssen wir das Abkommen von Paris einhalten und die Erderhitzung auf 1,5 Grad begrenzen. Wir brauchen in Deutschland den Kohleausstieg bis spĂ€testens 2030.

Die Bundesregierung hat sich fĂŒr 18 weitere Jahre Kohle entschieden. Ich war so enttĂ€uscht und wĂŒtend an dem Tag, als das Kohle-Gesetz beschlossen wurde. Ich bin extra nach Berlin gefahren; ich stand direkt vor dem Bundestag, zusammen mit vielen anderen Leuten. Wir haben gemeinsam protestiert, Aktivist*innen von Fridays for Future und Menschen aus dem Rheinland, wĂ€hrend die Parlamentarier*innen drinnen das Gesetz verabschiedet haben. Ich weiß noch, wie ich dachte: Die Leute hier in Berlin wissen gar nicht, wie groß das Problem wirklich ist!

Jetzt muss der Wunsch von uns BĂŒrger*innen auf die Straße: Bald beginnt der Wahlkampf und die Parteien sollen sofort spĂŒren, dass das Klima Thema Nummer eins bleibt. 30 bis 40 Stunden pro Woche bereite ich den Klima-Protest am 25. September vor – zwischen Schule und Hausaufgaben.

Durch Corona ist dieses Mal alles besonders aufwendig und wir brauchen viel Geld: fĂŒr Sound-Technik, Plakate, Social-Media-Werbung und vieles mehr. Alleine können wir SchĂŒler*innen das nicht schaffen. Deshalb bitten wir Sie als Campact-UnterstĂŒtzer*in um Hilfe: Wenn Sie jetzt hier an Campact spenden, geht das Geld direkt an Fridays for Future. Gemeinsam schaffen wir einen eindrucksvollen Protest – der wirkt! Schon 5 Euro sind fĂŒr uns eine große Hilfe.

Herzliche GrĂŒĂŸe
Christina Schliesky, Fridays for Future

PS: Ich weiß, dass viele Menschen unter der Corona-Krise leiden – vielleicht ist auch bei Ihnen das Geld knapp. Aber gemeinsam sind wir stark: Schon ein kleiner Betrag kann helfen, damit der Klimaprotest am 25. September ein Erfolg wird. Bitte spenden Sie jetzt!

Falls Sie das bevorzugen, können Sie auch direkt auf das Aktionskonto von Campact ĂŒberweisen:

Campact e.V.
Bank fĂŒr Sozialwirtschaft
IBAN DE87 2512 0510 6980 7801 21
BIC BFSWDE33HAN