Donnerstag, 28. Mai 2020

Brief an dieStaatsoberhäupter der G20: Unterstützung einer #HealthyRecovery

Mail von Alain Frei, Co-Präsident gpclimat.ch :
Chères Toutes et Tous,
Pour votre information, une lettre ouverte adressée au G20 par 350 organisations des professions de santé du monde entier dans la perspective de l’après-Covid. 4 organisations suisses font partie des signataires dont l’Association des médecins en faveur de l’environnement ; pour une prochaine fois, il serait souhaitable d’y voir figurer la FMH.
Bonne lecture et bonne soirée.
Cordiales et amicales salutations.           Dr Alain Frei
Hier die deutsche Version:

Deutsche Version: Brief an dieStaatsoberhäupter der G20


26 Mai 2020

Zur Unterstützung einer #HealthyRecovery ( #NachhaltigerAufschwung)

Sehr geehrter Präsident Alberto Fernández, Premierminister Scott Morrison, Präsident Jair Bolsonaro, Premierminister Justin Trudeau, Präsident Xi Jinping, Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Premierminister Narendra Modi, Präsident Joko Widodo, Premierminister Giuseppe Conte, Premierminister Shinzo Abe, Präsident Andrés Manuel López Obrador, Präsident Wladimir Putin, König Salman bin Abdulaziz Al Saud, Präsident Cyril Ramaphosa, Präsident Jae-in Moon, Präsident Recep Tayyip Erdoğan, Premierminister Boris Johnson, Präsident Donald Trump, Präsident Charles Michel und Präsidentin Ursula von der Leyen,

(cc: G20 Chefberater der Regierung für Wissenschaft / Medizin / Gesundheit)

Angehörige der Gesundheitsberufe stehen gemeinsam für einen pragmatischen, wissenschaftlich fundierten Ansatz zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie. In diesem Sinne unterstützen auch wir einen nachhaltigen, gesunden Ausweg aus der Krise.

Wir haben die Fragilität von Gesellschaften in Zeiten einer gemeinsamen Bedrohung für Gesundheit, Ernährungssicherheit und Arbeitsfreiheit am eigenen Leib erfahren. Die Auswirkungen dieser anhaltenden Katastrophe sind vielschichtig und werden durch soziale Ungleichheiten und fehlende Investitionen in öffentliche Gesundheitssysteme weiter verstärkt. In kurzer Zeit haben wir Tod, Krankheit und psychische Belastung erfahren, auf einem seit Jahrzehnten nicht mehr erlebten Niveau.

Diese Auswirkungen hätten teilweise durch angemessene Investitionen in Pandemie Prävention, öffentliche Gesundheit und Umweltverantwortung gemildert oder möglicherweise sogar verhindert werden können. Wir müssen nun aus diesen Fehlern lernen, um stärker, gesünder und belastbarer aus der Krise zurückzukehren.

Die menschliche Gesundheit wurde bereits vor COVID-19 durch Luftverschmutzung beeinträchtigt – hauptsächlich durch Emissionen aus Verkehr, ineffizienten privaten Energieverbrauch , Kohlekraftwerken, Verbrennung fester Abfälle und landwirtschaftlichen Praktiken. Die Exposition gegenüber Luftverschmutzung beeinflusst sowohl das initiale Erkrankungsrisiko als auch die Schwere des Verlaufs von Lungenentzündungen, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen, Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ischämische Herzerkrankungen und Schlaganfall. Sie führt dadurch jedes Jahr zu sieben Millionen vorzeitigen Todesfällen. Luftverschmutzung beeinflusst sogar die Gesundheit von Babies bereits während der Schwangerschaft und führt zu niedrigem Geburtsgewicht sowie Asthma, was unsere Gesundheitssysteme zusätzlich belastet.

Ein wirklich gesunder Weg aus der Krise lässt nicht zu, dass die Luft, die wir atmen, und das Wasser, das wir trinken, weiterhin verschmutzt werden. Ein solcher Weg, darf die Klimakrise und Abholzung der Wälder nicht weiter voranschreiten lassen, welche möglicherweise neue Gesundheitsbedrohungen für gefährdete Bevölkerungsgruppen auslösen.

Eine gesunde Wirtschaft und Zivilgesellschaft unterstützt diejenigen von uns, die am meisten gefährdet sind: Arbeitnehmer*innen haben Zugang zu gut bezahlten Arbeitsplätzen, die die Umweltverschmutzung und -zerstörung nicht verstärken. Städte priorisieren Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und öffentliche Verkehrsmittel, und unsere Flüsse und Himmel sind sauber und geschützt. Die Natur gedeiht, unser Immunsystem wird widerstandsfähiger gegen Infektionskrankheiten, und niemand wird aufgrund von Gesundheitskosten in die Armut gedrängt.

Um diese Wirtschaft zu erreichen, müssen wir intelligentere Anreize im Dienst einer gesünderen, widerstandsfähigeren Gesellschaft setzen. Wenn die Regierungen die derzeitigen Subventionen für fossile Brennstoffe grundlegend reformieren und die Mehrheit auf die Erzeugung sauberer erneuerbarer Energien verlagern, wäre unsere Luft sauberer und die Treibhausgas-Emissionen massiv reduziert. Dadurch könnten wir wirtschaftlichen Aufschwung erreichen, der bis zum Jahr 2050 zu einem globalen BIP-Gewinn von fast 100 Billionen US-Dollar führen könnte.

Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Strategie nach COVID-19 richten, bitten wir Sie eindringlich, Ihre offiziellen Gesundheitsberater*innen direkt in die Erstellung aller Konjunkturpakete einzubeziehen und die kurz- und langfristigen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit zu berücksichtigen.

Bei den enormen Investitionen, die Ihre Regierungen in den kommenden Monaten in Schlüsselsektoren wie Gesundheitswesen, Verkehr, Energie und Landwirtschaft tätigen werden, müssen Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung im Mittelpunkt stehen.

Was die Welt jetzt braucht, ist eine #HealthyRecovery. Ihre Pläne für Konjunkturpakete müssen genau dafür Tür und Tor öffnen.

Hochachtungsvoll,

350 Organisationen, die über 40 Millionen Angehörige der Gesundheitsberufe und über 4.500 einzelne Angehörige der Gesundheitsberufe aus 90 verschiedenen Ländern vertreten.

Die vollständige Liste der Unterzeichner finden Sie hier. Einige der Unterzeichner sind unten aufgeführt.

Global
World Medical Association
International Council of Nurses
ISDE International
World Federation of Public Health Associations
World Organization of Family Doctors (WONCA)

European Union
European Respiratory Society
Standing Committee of European Doctors (CPME)

Argentina
Sociedad Iberoamericana de Salud Ambiental

Australia
Australian Medical Association
College of Intensive Care Medicine of Australia and New Zealand

Brazil
ABRASCO – Associação Brasileira de Saúde Coletiva
Brazilian Thoracic Society
Sociedade Brasileira de Medicina de Família e Comunidade

Canada
Canadian Medical Association

Germany
German Society of Internal Medicine

France
Conseil national de l’Ordre des médecins

India
Indian Academy of Paediatrics
Public Health Foundation of India

Indonesia
Indonesian Rural and Remote Doctor Association – IRRDA

Italy
Federazione dei Medici Chiurghi e degli Odontoiatri ( FNOMCeO)

Japan
Japan Medical Association

Mexico
Mexican Nursing Students’ Association

South Africa
The South African Medical Association

South Korea
Yonsei University Health System

Turkey
Halk Sağlığı Uzmanları Derneği (HASUDER)

United Kingdom
British Medical Association
Royal College of Surgeons of England

United States of America
American Public Health Association
Rural Nurses Organization

Non-G20
Primary care & rural health, Bangladesh
Philippine College of Physicians
MSF Southern Africa