5,7 Milliarden Dollar - so viel Geld wird der französische Ölgigant Total an seine Aktionär*innen im zweiten Quartal dieses Jahres ausschütten.[1] Unsere Kollegin aus Frankreich, Clemence Dubois, sagt dazu: "Auf der einen Seite erleben wir beispiellose Hitzewellen, Brände und Überschwemmungen. Auf der anderen Seite profitiert Total – der französische Konzern mit den höchsten Treibhausgasemissionen – vom Krieg in der Ukraine und macht seine Aktionär*innen reicher denn je."
Total ist für einige der zerstörerischsten Projekte für fossile Brennstoffe auf dem Planeten verantwortlich, darunter die umstrittene East Africa Crude Oil Pipeline und Fracking in Vaca Muerta, Argentinien. Die heutige Ankündigung wirft ein Schlaglicht auf den moralischen Bankrott der fossilen Industrie und die Gefahr, die von den großen Ölkonzernen ausgeht. Diese Unternehmen profitieren
rücksichtslos vom Krieg in der Ukraine, und das zu einer Zeit, in der Millionen Menschen unter den Auswirkungen der Klimakrise und steigenden Energie- und Lebenskosten leiden [2]Die europäischen Regierungen fordern ein Ende der Expansion fossiler Brennstoffe im globalen Süden und die Internationale Energieagentur hat sogar ein Ende neuer Investitionen in fossile Brennstoffe verlangt. Dennoch ist Total derzeit führend bei der Suche nach Gas in Afrika und hat vor kurzem Milliardengeschäfte in Algerien und Südafrika abgeschlossen, um weitere fossile Brennstoffe auf dem Kontinent zu fördern und zu verbrennen.
Die geplanten Aktivitäten von Total werden verheerende Folgen für die Menschen und den Planeten haben - ihr Handeln wird einer Handvoll wohlhabender Aktionäre zugute kommen - zu enormen Kosten für die betroffenen Menschen vor Ort und das Klima. Darum ist dringend notwendig, dass wir Kohle-, Öl- und Gasunternehmen wie Total den Geldhahn zudrehen.
Clémence Dubois, 350 France:
"Die Verschärfung der Klimaauswirkungen auf der ganzen Welt ist kein Zufall, sondern Ausdruck der grenzenlosen Gier der fossilen Brennstoffindustrie, die ihre Rekordgewinne einmal mehr für die Entwicklung neuer Öl- und Gasprojekte nutzen will. Die öffentliche Hand braucht diese Milliarden, um einen gerechten Übergang zu bezahlbarer sauberer Energie, warmen Häusern und Sicherheit vor den Auswirkungen des Klimawandels für alle zu beschleunigen."
Omar Elmawi, Stop EACOP Koordinator:
"Es ist erschreckend, dass Total weiterhin obszöne Gewinne auf Kosten der Menschen und des Planeten einfährt, insbesondere in Afrika, dem Kontinent, der am stärksten vom Klimawandel betroffen ist. Eines der größten Projekte des Unternehmens in Afrika, die geplante ostafrikanische Erdölpipeline (EACOP) und die damit verbundenen Ölfelder, stoßen auf anhaltenden Widerstand auf lokaler und globaler Ebene, da sie eine Bedrohung für die Menschen und ihre Lebensgrundlagen darstellen und negative Auswirkungen auf die Umwelt und empfindliche Ökosysteme in Uganda und Tansania haben. Wir können EACOP und die Welle der Zerstörung, die die Pipeline hinterlassen wird, stoppen, wenn wir die Finanzflüsse an Total stoppen. Wir fordern die Finanzindustrie auf, Total bei diesem schädlichen Projekt nicht zu unterstützen."
Auch die Deutsche Bank hat diese Woche einen Milliardengewinn preisgegeben. Die Bank, die sich als nachhaltig verkauft, hat seit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens im Jahr 2015 mehr als 1,8 Milliarden Euro in Total gepumpt. [3] Die Deutsche Bank und ihre Aktionär*innen erwirtschaften Rekordgewinne, indem sie Klimachaos und Zerstörung finanzieren und Unternehmen wie Total unterstützen, die von der Förderung fossiler Brennstoffe und zerstörerischer Projekte im globalen Süden profitieren.
Zusammen mit Aktivist*innen aus der ganzen Welt entlarven wir das neokoloniale Geschäftsmodell von Kohle-, Öl- und Gasunternehmen und fordern Banken auf, ihre gefährliche Unterstützung des fossilen Sektors zu beenden.
Mit Empörung
Kate und das Team von 350.org
[1] TotalEnergies Pressemitteilung, 28. Juli 2022 (auf Englisch)
[2] The Guardian
[3] Banking on Climate Chaos Bericht
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