Sonntag, 28. Mai 2023

Klimaaktivismus wirkt ✊ 350.org

Hallo Ulrich,

heute möchte ich dir von zwei Kampagnen erzählen, bei denen sich im letzten Monat so einiges getan hat. Spoiler: Gemeinsam können wir wirklich etwas bewegen! 

Klimaaktivismus wirkt!

Letzte Woche hat sich ein wichtiger Geldgeber der East African Crude Oil Pipeline (EACOP) öffentlich von dem schädlichen Projekt distanziert! Die japanische Großbank Sumitomo Mitsui Banking Corporation (SMBC) war einer der drei relevantesten Finanzberater – jetzt hat sie verkündet, dass sie nicht am Projekt involviert sein wird.1

In Zeiten wie diesen, in denen die Klimabewegung unter enormem Druck steht, ist es umso wichtiger, unsere Erfolge zu feiern und weiterhin Hoffnung zu stärken, dass wir zusammen etwas verändern können. Teile deshalb bitte diese tollen Neuigkeiten mit deinen Freund*innen und Familienmitgliedern, um zu zeigen: Wir geben nicht auf! 

Denn die Nachricht ist ein direktes Ergebnis unserer Tatkraft als Klimabewegung. Sie ist das Ergebnis des Kampfes von Menschen in Uganda und Tansania, mit denen wir uns als internationale Organisation solidarisiert haben und deren Aufruf wir gefolgt sind.

Laut Insider-Informationen war SMBC einer der wenigen maßgeblichen Finanzberater des Projekts und hat Total, dem Ölkonzern hinter EACOP, in den letzten Jahren über eine Milliarde USD zur Verfügung gestellt.2 Zusammen mit dem Team von 350 Japan haben wir sie deswegen zum Ziel einer Kampagne gemacht und im Februar auch in Frankfurt an einem weltweiten Aktionstag in 19 Städten teilgenommen. Bislang hatte sich SMBC geweigert, sich zu ihrer Verbindung zu EACOP zu äußern. Das änderte sich letzte Woche, als die Bank erklärte, sie sei "derzeit nicht beteiligt".3

Warum ist es so wichtig, dass sie ausgestiegen sind?

Damit hat Total ein weiteres PR-Problem zu bewältigen – und das kurz vor seiner äußerst wichtigen Aktionärsversammlung heute. 

Andere Investor*innen werden sich nun zweimal überlegen, ob sie sich an dem Projekt finanziell beteiligen. Vor allem könnte es das Projekt noch weiter hinauszögern und letztendlich verhindern. Und es zeigt, dass wir zusammen wirklich etwas bewegen können. Verbreite die Nachricht also bitte weiter!

Auch heute war unser Team von 350 France mit der StopEACOP-Koalition vor Ort bei der Total-Hauptversammlung. Über 700 Menschen haben sich versammelt, um gegen die zerstörerischen Machenschaften und Rekordprofite des Konzerns zu protestieren. 

Klimaaktivist*innen vor der TotalEnergies-Hauptversammlung. Foto-Credits: Claire Gaillard / 350.org

Kraftvolle Stimmen für saubere Energie: Erfolge und Herausforderungen nach unserem Appell an den Weltbankpräsidenten

Auch unsere Weltbank-Kampagne konnte weltweit fast 35.000 Personen mobilisieren, die den neuen Präsidenten der Weltbank aufgefordert haben, die Finanzierungen von fossilen Brennstoffen zu beenden – und diese Gelder in den Übergang zu sauberer, bezahlbarer erneuerbarer Energie für alle umzuleiten.

Im April hat unsere Organisation in Washington D.C. unsere Forderungen und Petitionsunterschriften direkt zu den Frühjahrstagungen der Weltbank gebracht und dafür gesorgt, dass unsere zahlreichen Stimmen von den Verantwortlichen gehört wurden.

Activist outside World Bank HQ wearing new World Bank President mask. Sign they're holding reads, 29327 people demand: clean energy now! Reform the World Bank!

Klimaaktivist*innen vor dem Weltbank-Hauptsitz in Washington D. C. bei der Übergabe der Petition.

Ich werde dich nicht belügen. 

Die Staats- und Regierungschef*innen hatten auf dem Treffen die Gelegenheit, die ersten Schritte zur Umgestaltung unseres Energie- und Weltwirtschaftssystems zu unternehmen, damit wir mit sauberer Energie versorgt werden. Das ist allerdings nicht passiert. 

Die großen Veränderungen, die wir uns wünschen, sind zwar noch nicht eingetreten, aber dank unserer Bemühungen wurden bereits einige kleine Fortschritte erzielt:

Die Weltbank hat endlich die Klimakrise in den Mittelpunkt ihres Auftrags gestellt.4 Wenn man bedenkt, dass sie bis vor kurzem von einem Klimawandelleugner geleitet wurde5 – ist das schon mal was!

Wir sind aber noch nicht fertig. Ajay Banga ist als neuer Präsident bestätigt worden. Wir werden seine Schritte genau beobachten, wenn er im Juni seine Tätigkeit aufnimmt.6 Und wir werden weiterhin dafür sorgen, dass unsere Forderungen Gehör finden. Mach dich also bereit für mehr!

Damit wir uns auch in Zukunft für Klimagerechtigkeit und einen raschen Übergang zu leistbarer und sauberer Energie auf der ganzen Welt einsetzen können, freuen wir uns sehr über eine Spende. Falls das momentan für dich nicht möglich ist, kannst du uns natürlich auch weiterhin bei unseren digitalen Aktionen zur Seite stehen. Wir werden uns im Laufe des Jahres mit vielen weiteren Möglichkeiten für Veränderungen melden.

In der Zwischenzeit danke ich dir für alles, was du tust, Ulrich!

Motiviert

Bernadette und das 350.org-Team

 

Quellen (auf Englisch): 

[1] Sumitomo Mitsui Rules Out Funding $5 Billion Uganda Oil Pipeline - Bloomberg
[2] Who's Banking on the East African Crude Oil Pipeline? — #StopEACOP 
[3] Sumitomo Mitsui Rules Out Funding $5 Billion Uganda Oil Pipeline - Bloomberg
[4] Did the World Bank Spring Meetings Help Scale Up Climate Finance | Carbon Brief
[5] David Malpass: World Bank leader who was called climate denier quits - BBC News
[6] Big Shift Global - Twitter