Greenpeace Schweiz hat heute einen Bericht über die Mitverantwortung unserer Pensionskassen an der Zerstörung der Urwälder veröffentlicht.
Wir haben berechnet, dass unsere Pensionskassen aktuell mit über 60 Milliarden Franken in Unternehmen investiert sind, welche die Abholzung von tropischen Wäldern wie den Regenwäldern massgeblich vorantreiben und verantworten.
Eine weitere Analyse hat ergeben, dass unsere Vorsorgeeinrichtungen noch kaum etwas tun, um die Schäden zu verhindern, welche diese Unternehmen durch ihre Geschäftstätigkeit verursachen: Unsere Pensionskassen nehmen also ihre Mitbestimmungsrechte, die sie als Miteigentümerinnen dieser Unternehmen haben, noch kaum wahr, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen.
Tropische Wälder wie die Regenwälder in Südamerika, Afrika oder Asien beheimaten nicht nur eine
einmalige Vielfalt an gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sowie indigene Völker. Sie spielen auch eine zentrale Rolle für die Erreichung unserer Klimaziele: Sie speichern gigantische Mengen an Treibhausgasen, welche bei ihrer Zerstörung freigesetzt werden und das Klima an einen Kipppunkt bringen.Die investierte Summe entspricht pro durchschnittlichem Versicherten bis zur Pensionierung über 40'000 Franken, mit denen diese unfreiwillig an Unternehmen beteiligt sind, welche den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen gefährden.
Diese natürlichen Lebensgrundlagen wie das Klima und die Biodiversität sind die Grundlage unseres künftigen Wohlstands. Unsere Vorsorgeeinrichtungen gefährden mit ihrer Anlagepolitik also den künftigen Wohlstand ihrer Versicherten. Ihre Aufgabe wäre es, ihn zu erhalten.
Pensionskassen gehören zu den grössten Investor:innen der Schweiz. Sie müssen ihre Verantwortung, die sie als Eigentümerinnen der grossen Unternehmen der Welt haben, wahrnehmen und ihren Einfluss auf diese geltend machen.
Sie haben dazu umfangreiche Möglichkeiten: Sie können mit strukturierten Dialogen (Engagement) sowie koordiniertem Einbringen von Resolutionen und der Ausübung ihrer Stimmrechte Druck auf das Management von Unternehmen ausüben, damit diese ihre Geschäftspraktiken und ihre Produktportfolios klimafreundlich und nachhaltig gestalten.
Pensionskassen müssen also zu eigentlichen Klimaaktivistinnen werden. Da, wo sie dieses Engagement nicht selber ausüben können, müssen sie es an ihre Vermögensverwalter oder andere Dienstleister delegieren.
Zudem sollen sie vermehrt in Nachhaltigkeitslösungen investieren (Impact Investing) und ihre Anlageportfolios strategisch so ausrichten, dass sie zur Transition zu einer nachhaltigen Realwirtschaft beitragen.
Aufgrund der grossen Intransparenz bei den Pensionskassen konnten wir erst allgemeine Aussagen machen, welche auf Hochrechnungen, Expertengesprächen und Stichproben beruhen.
Wir fordern deshalb alle Pensionskassen in einem Appell dazu auf, ihre aktuellen Nachhaltigkeitsstrategien bis Ende Jahr zu veröffentlichen und sich bis Mitte 2023 zu einer Nachhaltigkeitsstrategie zu verpflichten, welche aufzeigt, wie sie mit ihrem gesamten Handeln rechtzeitig zur sozialverträglichen Erreichung der Klimaziele und der Wiederherstellung der Biodiversität beitragen.
Unser Bericht macht dazu in Kapitel 5 detaillierte Empfehlungen und bietet Verweise zu weiterführender Literatur.
-> Bericht als PDF herunterladen
-> Appell für nachhaltige Pensionskassen unterschreiben
Mit herzlichen Grüssen
Peter Haberstich
Kampagne für Nachhaltige Finanzwirtschaft, Greenpeace Schweiz
t: +41 44 447 41 10
m: +41 76 337 44 49
peter.haberstich@greenpeace.org
Twitter: @PeterHaberstich
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