Montag, 5. April 2021

Antwort an einen Klima-Zweifler



Ich habe als Antwort auf einen Leserbrief (hier gepostet am 24.3.2021) eine nicht sehr freundliche Zuschrift erhalten. Nicht schlimm, damit muss man ja jederzeit rechnen, wenn man sich öffentlich exponiert. 

Der "halbanonyme" Kritiker wies darauf hin, dass es in den 1940-ern auch Hitzesommer gab, und dass er ein rot-grünes DDR-System unter allen Umständen verhindern möchte.

Wie es der Zufall so will, bin ich tags darauf ĂĽber zwei (uns gut bekannte) eindrĂĽckliche Graphiken gestolpert, die ich in die Antwort eingebaut habe. 
Stil und Ton habe ich so gut es ging gemäss Michelle Obama gewählt: "When they go low, we go high".  Mit "they" hat sie die Trumpsters gemeint.                                                                                                                                   

                                                        

Sehr geehrter Herr  ...                                                                                                   5.4.2021

Vielen Dank fĂĽr Ihren interessanten Hinweis auf die Hitzesommer der 40-er Jahre, die in der Tat auf den zwei folgenden Temperaturgraphiken sehr gut sichtbar sind:























Das heisse Wetter war damals so ausgeprägt, dass es sich auf den Jahresdurchschnitt auswirkte, vgl. CH-Graphiken und kleine rote Balken.

Wenn wir dagegen vom Klima sprechen, geht es um die Wetterlagen ĂĽber lange Zeiträume, z.B. ĂĽber 30 Jahre. Hier sind die Daten und damit die Klimaerwärmung eindeutig (1.: CH-Graphiken  2. : Farbwechsel blau zu rot und schwarze Linie).

Dazu passt, was weltweit beobachtet wird: Gletscherschmelze in den Alpen, Eisschmelze am Nord- und Südpol, Anstieg des Meeresspiegels, Deregulation des Klimas, Hitze- UND Kälteperioden (bei Anstieg des Temperaturdurchschnitts), Dürre und Überschwemmungen, häufigere und stärkere Wirbelstürme. Durst, Hunger, Flucht, Tod in den betroffenen Ländern. Diese Probleme werden zunehmend die (bisher) gemässigten Zonen treffen, unsere Kinder- und Enkelgeneration wird kein schönes Leben mehr haben.
Das schnelle Schwinden von Gletschern und Firn, welches wir mit eigenen Augen sehen, beweist zusätzlich, dass ein langfristiges Problem, ein Klimaproblem besteht.

Weitere Daten zeigen, dass die Durchschnittstemperatur mit den Treibhausgasen und mit der Industrialisierung parallel geht, und dass es keinen anderen Grund gibt für die aktuelle Klimaerwärmung.

Und noch zur DDR: Kein denkender und fühlender Mensch wünscht sich dieses System zurück. Auch wir sind froh, dass dieser Alptraum vorbei ist. Die schlimmen Menschenrechtsverletzungen, die Luft- und Bodenverschmutzung, die Waldschäden, der Beitrag zur Klimaerhitzung durch massive CO2-Freisetzung (Kohle, Heizöl, Benzin, Diesel) waren katastrophal.

Freundliche GrĂĽsse

U. Hagnauer

NB: Die Zahlen in der Graphik 1 sind leider unscharf. Ich habe für Sie zusätzliche Jahrzahlen eingetippt (die zwei Zeilen unterhalb der CH-Graphiken).