Donnerstag, 29. Oktober 2020

SNB-Bankrat nimmt seine Rolle als Aufsichtsorgan nicht wahr. Tribunal-Inszenierung

UH/Bin gespannt, wie eine Tribunal-Inszenierung funktioniert.

Medieninformation und Einladung der Klima-Allianz Schweiz

SNB-Bankrat nimmt seine Rolle als Aufsichtsorgan nicht wahr

Bern, 29. Oktober 2020. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat 5.9 Milliarden US Dollar in Unternehmen investiert, die fossile Energien fördern. Die SNB verstösst damit gegen ihre eigenen Anlagerichtlinien. Der SNB-Bankrat nimmt seine Rolle als Aufsichtsorgan nicht wahr. Die Klima-Allianz Schweiz lanciert am Freitag mit einem Event in Bern eine Kampagne gegen diesen Missstand. Sie fordert den Bankrat und seine Präsidentin Barbara Janom Steiner auf, ihre Pflicht wahrzunehmen und dafür zu sorgen, dass die SNB aus Erdöl, Erdgas und Kohle aussteigt.




Am Kickoff-Event der Kampagne der Klima-Allianz Schweiz am 30.10. nehmen Expert*innen die Anlagepolitik der SNB unter die Lupe.



Sie sind eingeladen unter diesem Link online am Event teilzunehmen:  LINK





Falls Sie den Event vor Ort verfolgen möchten: Unser Schutzkonzept lässt die Präsenz von 5 weiteren Personen zu. Bitte melden Sie sich an unter 079 267 01 09.




Folgende Expert*innen werden nach dem Anlass fĂĽr ihre Fragen zur VerfĂĽgung stehen:




Susana Jourdan, Geschäftsleiterin, Artisans de la transition

Marc Chesney, Finanzprofessor, Universität Zürich (online)

Yvan Maillard Ardenti, Klima-Allianz


Susana Jourdan, Geschäftsleiterin, Artisans de la Transition: «Die SNB hält per Ende 2019 5.9 Milliarden US Dollar Aktien von Unternehmen, die fossile Energien fördern. Die SNB ist somit fĂĽr Emissionen von 43 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr mitverantwortlich». Zum Vergleich: Die inländischen Gesamtemissionen der Schweiz waren im Jahr 2018 mit 47 Millionen Tonnen CO2 nur minim höher. Die SNB leistet mit ihrer Anlagestrategie bis ins Jahr 2100 einer katastrophaler Klimaerwärmung um 4 bis 6°C Vorschub. Damit wĂĽrden weite Teile der Erde bis Ende dieses Jahrhunderts weitgehend unbewohnbar.




Dr. Nina Burri, Menschenrechtsanwältin, Brot fĂĽr alle: «Durch den Klimawandel sind grundlegende Menschenrechte weltweit massiv bedroht». Millionen von Betroffene der Klimakrise verlieren ihr Land, ihre Ernten und Häuser. Ihre Gesundheit und ihr Zugang zu Wasser wird durch Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse gefährdet. Zudem bekommen vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten im SĂĽden die negativen Folgen der Klimakrise zu spĂĽren.




Christian LĂĽthi, Geschäftsleiter, Klima-Allianz: «Laut ihren eigenen Richtlinien mĂĽsste die SNB auf Investitionen verzichten, die ‘grundlegende Menschenrechte massiv verletzen oder systematisch gravierende Umweltschäden verursachen’». Die Klimaerhitzung wird vor allem durch Unternehmen vorangetrieben, die Erdöl, Erdgas und Kohle fördern, handeln und verkaufen.




Prof. Marc Chesney, Finanzprofessor, Universität ZĂĽrich: «Die Nationalbank ist nicht auf eine Gesetzesänderung angewiesen, um im Rahmen ihres Mandates Klimarisiken zu berĂĽcksichtigen. Ein solcher Beitrag der SNB zu den Klimazielen wäre ein grosses Signal fĂĽr







die ganze Welt». Der Bankrat ist das Aufsichtsorgan der SNB. Er muss die Geschäftsleitung im Hinblick auf die Einhaltung von Gesetz, Reglementen und Weisungen kontrollieren.




Die Klima-Allianz Schweiz fordert den Bankrat und seine Präsidentin Barbara Janom Steiner auf, die Aufsichtspflicht wahrzunehmen sowie Anlagen in fossile Energieunternehmen als Verstoss gegen die Anlagerichtlinie zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu behandeln.




Mehr Informationen:

Weitere Informationen zum Event

Zum Flyer und Bild der Veranstaltung

Videostatements der Expert*innen und Klimabetroffenen zur kostenfreien Nutzung werden nach dem Event hier zur VerfĂĽgung stehen.







Weitere AuskĂĽnfte:

Christian Lüthi, Geschäftsleiter, Klima-Allianz: 076 580 44 99. christian.luethi@klimaallianz.ch

Yvan Maillard Ardenti, Klimafachperson, Klima-Allianz und Brot fĂĽr alle: 079 267 01 09. maillard@bfa-ppp.ch