Hätten Schweizer Politik und Finanzwirtschaft bereits nach der Finanzkrise 2008-2009 die richtigen Erkenntnisse gewonnen, am gleichen Strick gezogen und entschlossene Massnahmen umgesetzt, dann wären Finanzcasino und Zusammenbruch der Credit Suisse vermeidbar gewesen. Die Politik wollte die Aufsichtsbehörden, FINMA und Schweizerische Nationalbank (SNB), nicht mit den nötigen Aufträgen und Machtmitteln ausrüsten. Nun stehen wir aber vor einer doppelt neuen Situation. Gestiegen seit der Finanzkrise ist die Dringlichkeit für Systemschutz aufgrund der immer sichtbareren Klimakrise – dem "Green Swan" am Horizont. Wir haben es mit zwei Risikoklumpen zu tun: klassische Finanzkrise und Klima-Finanzkrise. Die wirtschaftliche Herausforderung für den Finanzplatz Schweiz ist also zweifach: - Die nochmals intensivierte potenzielle klassische Finanzkrise mit der neuen Mega-UBS als "Too big to fail" Klumpen. Dies erfordert systemstabilisierende Eingriffe im Feld der erforderlichen Gouvernanz als Sicherung gegen Finanzcasino-Irrläufe.
- Die darauf aufsetzende Klimakrise aufgrund der fortbestehenden Exposition zu den fossilen Energien, den fossil-abhängigen und den anderweitig klimaschädlichen Wirtschaftssektoren (wie klimaschädliche Landwirtschaft, Entwaldung, Raubbau an der Umwelt und Zerstörung der Biodiversität). Dies erfordert systemstabilisierende Eingriffe, um die Gouvernanz mit der Dimension der Exposition zu fossilen Risiken zu erweitern.
Hinzu kommt die Dringlichkeit für die Schweiz, in Anwendung des Vorsorgeprinzips ihren Finanzplatz in die Pflicht zu nehmen, um ihren gerechten Betrag zur Abwendung der physischen Klimakrise mit den sich verdichtenden Klimakatastrophen zu leisten. Zwingend sind: - ein entschiedener Stopp der Finanzierung der Zunahme der Treibhausgasemissionen,
- die Einleitung eines Mechanismus der raschen Dekarbonisierung und der grünen Umlenkung der Finanzflüsse.
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